Vortrag Politik mit der Angst
Die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak spricht am 20. April über ihr Buch „Politik mit der Angst“. Dabei beschreibt sie, wie rechtspopulistische Diskurse wirken. Beginn ist um 18:30 im Jugend- und Kulturzentrum Ennsleite, der Eintritt ist frei.
STEYR In ihrem Buch zeichnet die Universitätsprofessorin Ruth Wodak den Weg rechtspopulistischer Parteien von den Rändern der politischen Landschaft in den Mainstream nach. Sie demonstriert, wie die politischen Akteure mit ebenso einfachen wie wirkungsvollen Mitteln ihre Parteien von Randerscheinungen zu einflussreichen politischen Faktoren machen, die auch den Medien die Themenwahl vorgeben.
Ruth Wodak hat nicht nur als erste Frau den Wittgenstein-Preis für Spitzenforschung gewonnen, ihr aktuelles Buch wurde als Wissenschaftsbuch des Jahres 2017 ausgezeichnet. „Es ist uns eine Freude, so eine herausragende Frau in Steyr begrüssen zu dürfen,“ sagt SPÖ Frauenvorsitzende Gerda Weichsler-Hauer.
Strategien rechtspopulistischer Bewegungen
Mit der Schärfe ihres sprachwissenschaftlichen Skalpells seziert Ruth Wodak die rhetorischen Strategien rechtspopulistischer Bewegungen in West- und Osteuropa sowie in den USA. Ebenso gründlich wie unwiderlegbar führt sie die Methoden vor, mit denen politische Gegner an die Wand gefahren werden, ohne dass sie wissen, wie ihnen geschieht. Wodak zeigt, wie stark rechtspopulistische Bewegungen fast überall gewachsen sind und wie sehr nationalistische, xenophobe und rassistische Rhetorik bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Die „Politik mit der Angst“ hat begonnen, Nationen und Gesellschaften in ganz Europa und den USA zu polarisieren.
Die Autorin hält sich bewusst mit politischen Schlussfolgerungen zurück, doch eines ist für sie klar: Die Politik mit Angst und Neid muss durch eine Politik der Solidarität ersetzt werden.
Niemand darf zurückbleiben
Für Markus Vogl ist die Eindämmung von rechtspopulistischen Bewegungen ein zentrales Thema. „Wir müssen wieder glaubwürdig Politik im Interesse der Menschen machen, niemand darf zurückbleiben und den Glauben an die Demokratie verlieren,“ so der sozialdemokratische Nationalrat, der auch eine kurze Einleitungsrede halten wird.
Veranstaltet wird die Lesung von der SPÖ Bezirksorganisation, den SPÖ Frauen, der Jungen Generation, der SPÖ Bildung und dem Bund Sozialdemokratischer Akademiker.