100 Jahre Frauenwahlrecht und warum es in Zeiten schwarz-blauer Retropolitik so wichtig ist, zu kämpfen!
Das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Jahr 2018 ist nicht nur Anlass zurückzublieben, sondern auch wachsam und kämpferisch zu bleiben. „Die schwarz-blaue Regierung hat frauenpolitisch den Rückwärtsgang eingelegt und lässt die Frauen eiskalt im Regen stehen. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, Position zu beziehen, echte Gleichstellung einzufordern und für Frauenrechte zu kämpfen. Aus Respekt vor unseren Vorkämpferinnen müssen wir aufstehen, laut sein, wie zuletzt beim Frauen*Volksbegehren“, betont Bezirksfrauenvorsitzende 3. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer.
Wenn Frauen im politischen System unterrepräsentiert sind, ist es ihnen auch nicht möglich, ihre Interessen, Sichtweisen und Forderungen adäquat einzubringen und durchzusetzen. So ist es zu erklären, dass politische Gestaltung einem klassischen, in der Realität längst überholten Gesellschaftsmodell folgt: „Dem des männlichen Familienernährers, in dem die Frau nur dazu verdient und die Hauptlast bei der Betreuung der Familie und im Haushalt trägt. Ein Familienmodell, das mit der schwarz-blauen Retro- und Kürzungspolitik zementiert wird. Nur so ist es zu erklären, dass es auch im 21. Jahrhundert schwierig ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen“, betont Gerda Weichsler-Hauer.
Am 12. November 1918 wurde in Österreich nach langem Kampf das Frauenwahlrecht eingeführt. Bei der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung am 16. Februar 1919 waren Frauen damit erstmals in Österreich sowohl aktiv als auch passiv wahlberechtigt. Doch die Frauen haben damals das Wahlrecht nicht geschenkt bekommen, sondern mussten es hart erkämpfen, und erst wenn es keine Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern mehr gibt, es keine Quoten mehr braucht und das Geschlecht in Beruf und Familie keine Rolle mehr spielt, wird der Kampf um Gleichstellung der Geschlechter gewonnen sein. Alle Frauen sollen ein sicheres, selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen können. Um das zu erreichen sind ein faires Einkommen, ein sicherer Arbeitsplatz, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gute Ausbildung und ein Leben frei von Gewalt und mit Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper unumgänglich.